Cannon meint:
Ihr lieben Dalmatiner-Leute, hoffentlich werdet Ihr
mich versteh´n
Wenn ich zum ersten Mal hier und heute
kritisiere was ich geseh´n.
Ich glaube, mit meinen fünf Lebensjahren
bin ich als Hund nicht mehr allzu jung.
Viel Gutes - auch Böses - hab´ ich erfahren.
Das bringt mich beim Schreiben so recht in Schwung.
Meine Leute nannten mich Cannon,
genannt nach dem dicken Detektiv,
dessen Fernsehserie lange schon
vor meiner Zeit viel bewundert lief.
Meine Lebensgefährtin ist die Aischa,
ein Mädchen von echtem Adelsgeblüt.
Vor zwei Jahren war sie auf einmal da;
was man als Rüde so ungern nicht sieht.
***
Meine Leute hatten auch jetzt nicht vergessen,
dass es eine der wichtigsten Schauen ist:
Herrchen fuhr mit Aischa nach Essen,
die Gewissheit holen, wie schön sie ist.
Was mir Aischa erzählt hat von jener Schau,
das will ich Euch heute sagen.
Um die Boxen geht es ganz genau
und um undurchdachte Vergaben.
Als Aischa die Box sah - das ist verständlich
-
war sie ob der Größe ersteinmal sauer.
Was da geboten wurde, war fast schändlich.
Weshalb plante der VDH nicht genauer?
Den kleinen Hunden in gleicher Halle
hat man die großen Boxen belassen,
unsere Dalmis in ihren Boxen alle
konnten nicht einmal die langen Beine lassen.
Aischas Kissen tat Herrchen ´rein in den Stall
außer Hund war nichts mehr zu lassen.
Herrchens Tasche, Mantel, andere Sachen all
konnte das kleine Ding nicht fassen.
Man sollte nicht vergessen, die Ringe war´n gut;
die Boxeneinteilung ging in die Hose.
Wie immer, wenn einer alles tut.
Den Durchblick verloren, Herr Matrose?
Doch ich will für heute nicht grämlich schließen.
Den Winter haben wir überwunden.
Den Frühling wollen wir alle genießen.
Das sagt Euer CANNON mit Gruß allen Hunden.
gedruckt in der Dalmatinerpost 1/1982
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