Cannon meint:
Es ist nun über vierzig Jahre her, seit ich letztens zu euch
gesprochen. Mit zehn Jahren bin ich der Jüngste nicht mehr, doch
die Tatkraft ist ungebrochen.
Mein Herrchen war ziemlich lange krank, musste mehrmals im Krankenhaus
bleiben. Selbst wenn ich wusste so manchen Schwank, ohne ihn konnt´
ich leider nicht schreiben.
Jetzt geht es ihm wieder leidlich gut und da bat ich ohne zu
schwanken, dass er mir nun den einen Gefallen tut und aufschreibt
meine Gedanken.
Meine Leute fuhren am 30. Mai nach Bensheim, den Vorstand zu
wählen. Die Aischa und ich waren nicht dabei, durch die Fahrt uns
nicht zu quälen.
Wir beide aber bewachten das Haus und dachten, lang wird´s ja
nicht dauern. Zu Mittag führte ein Freund uns aus und dann konnten
wir trefflich lauern.
Doch es wurde Abend, die Zeit verann, von den Reisenden gab´s
keine Spur, bis sich die Aischa zu fürchten begann. Wann kommen
die beiden nur?
Lang blieben Frauchen und Herrchen noch aus, erst um ein Uhr
hört´ ich sie kommen. Warum kamen sie so spät nach Haus, was hatt´
sie in Anspruch genommen?
Am nächsten Morgen erfuhren wir dann den Grund für das lange
Warten: Da redet einer Stundenlang - und hat doch schlechte Karten.
abgedruckt in der Dalmatinerpost 2/3/1987
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