Cannon meint:

Es ist nun über vierzig Jahre her,
seit ich letztens zu euch gesprochen.
Mit zehn Jahren bin ich der Jüngste nicht mehr,
doch die Tatkraft ist ungebrochen.

Mein Herrchen war ziemlich lange krank,
musste mehrmals im Krankenhaus bleiben.
Selbst wenn ich wusste so manchen Schwank,
ohne ihn konnt´ ich leider nicht schreiben.

Jetzt geht es ihm wieder leidlich gut
und da bat ich ohne zu schwanken,
dass er mir nun den einen Gefallen tut
und aufschreibt meine Gedanken.

Meine Leute fuhren am 30. Mai
nach Bensheim, den Vorstand zu wählen.
Die Aischa und ich waren nicht dabei,
durch die Fahrt uns nicht zu quälen.

Wir beide aber bewachten das Haus
und dachten, lang wird´s ja nicht dauern.
Zu Mittag führte ein Freund uns aus
und dann konnten wir trefflich lauern.

Doch es wurde Abend, die Zeit verann,
von den Reisenden gab´s keine Spur,
bis sich die Aischa zu fürchten begann.
Wann kommen die beiden nur?

Lang blieben Frauchen und Herrchen noch aus,
erst um ein Uhr hört´ ich sie kommen.
Warum kamen sie so spät nach Haus,
was hatt´ sie in Anspruch genommen?

Am nächsten Morgen erfuhren wir dann
den Grund für das lange Warten:
Da redet einer Stundenlang
- und hat doch schlechte Karten.

abgedruckt in der Dalmatinerpost 2/3/1987

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